Citizen Development mit Microsoft Power Platform
Die Digitalisierung stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen: Der IT-Fachkräftemangel, lange Entwicklungszyklen und komplexe Softwarelösungen bremsen Innovation und Effizienz. Gleichzeitig erwarten Kunden und Geschäftspartner zunehmend digitale Services und reibungslose Abläufe.
Eine Antwort auf diese Problemlage lautet: Citizen Development mit Low-Code-Plattformen – und hier spielt die Microsoft Power Platform eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht es Mitarbeitenden aus Fachabteilungen, ohne tiefgehende Programmierkenntnisse eigene Anwendungen zu entwickeln. So lassen sich Prozesse automatisieren, Daten visualisieren oder Workflows digitalisieren – schnell, effizient und passgenau.
Aktuelle Studien wie der Kissflow Citizen Development Trends Report 2024 zeigen, dass Citizen Development bereits in vielen Unternehmen angekommen ist: 83 % der befragten Organisationen mit mehr als 5.000 Mitarbeitenden haben entsprechende Programme implementiert, 56 % davon betrachten Citizen Development sogar als strategische Priorität. Diese Initiativen helfen dabei, IT-Backlogs abzubauen und die Ressourcennutzung effizienter zu gestalten. Auch Microsoft selbst verweist auf branchenübergreifende Erfolgsbeispiele wie Biogen, Weidmüller oder Bayernwerk Netz, in denen Unternehmen mithilfe der Power Platform ihre Produktivität steigern und digitale Eigenständigkeit erreichen konnten.
Doch wie gelingt der erfolgreiche Einstieg? Welche Faktoren entscheiden über Erfolg oder Misserfolg? Und welche Herausforderungen gilt es zu meistern?
Diesen Fragen widmet sich dieser Beitrag – mit Fokus auf die Microsoft Power Platform als Wegbereiter für modernes, eigenständiges Arbeiten in Unternehmen
Was ist Citizen Development – und welche Rolle spielt Microsoft
Bevor wir auf die konkreten Erfolgsfaktoren und Herausforderungen eingehen, lohnt sich ein Blick auf die Grundlagen: Was versteht man überhaupt unter Citizen Development – und warum nimmt gerade Microsoft dabei eine Schlüsselrolle ein?
Citizen Developer sind Mitarbeitende aus Fachabteilungen wie Vertrieb, Personal oder Einkauf, die mit Hilfe moderner Low-Code- und No-Code-Plattformen eigene digitale Lösungen entwickeln – ganz ohne klassische IT-Ausbildung. Sie bringen wertvolles Prozesswissen mit und können dieses direkt in Anwendungen übersetzen, die ihre tägliche Arbeit verbessern.
Die Microsoft Power Platform bietet genau dafür die passenden Werkzeuge: Mit Power Apps, Power Automate, Power BI, Power Pages und Copilot Studio lassen sich benutzerfreundlich Apps erstellen, Workflows automatisieren, Daten analysieren und sogar KI-gestützte Prozesse realisieren – mit minimalem oder ganz ohne Code.
Citizen Developer sind Mitarbeitende aus Fachabteilungen wie Vertrieb, Personal oder Einkauf, die mit Hilfe moderner Low-Code- und No-Code-Plattformen eigene digitale Lösungen entwickeln – ganz ohne klassische IT-Ausbildung. Sie bringen wertvolles Prozesswissen mit und können dieses direkt in Anwendungen übersetzen, die ihre tägliche Arbeit verbessern.
Die Microsoft Power Platform bietet genau dafür die passenden Werkzeuge: Mit Power Apps, Power Automate, Power BI, Power Pages und Copilot Studio lassen sich benutzerfreundlich Apps erstellen, Workflows automatisieren, Daten analysieren und sogar KI-gestützte Prozesse realisieren – mit minimalem oder ganz ohne Code.

Viele Citizen-Development-Initiativen gehen aus den Fachbereichen selbst hervor. Die Entscheidung zur Einführung erfolgt jedoch meist in Abstimmung mit der IT oder der Geschäftsleitung. Dabei dominieren zwei Strategien: Entweder entwickeln Fachabteilungen selbstständig im Rahmen eines Self-Service-Modells – oder sie arbeiten eng mit der IT im Rahmen integrierter Prozesse zusammen.
Microsoft setzt mit der Power Platform auf eine Kombination aus intuitiver Benutzeroberfläche, flexibler Skalierbarkeit und durchdachter Governance. Dank der tiefen Integration in Microsoft 365 und Azure können Unternehmen Citizen Development sicher, steuerbar und effizient aufbauen.
Damit wird die Power Platform zu einem strategischen Hebel für digitale Eigenverantwortung: Sie befähigt Mitarbeitende, selbst aktiv zu werden – und hilft Unternehmen, Innovation schneller und unabhängiger voranzutreiben.
Nach der Klärung der Begrifflichkeiten und der Rolle von Microsoft stellt sich die Frage: Was braucht es, damit Citizen Development nicht nur beginnt, sondern auch nachhaltig funktioniert?
Erfolgsfaktoren für Citizen Development in Unternehmen
Damit Citizen Development nicht zum Strohfeuer, sondern zum nachhaltigen Innovationstreiber wird, braucht es mehr als nur Technologie. Studien und Best Practices zeigen: Der Erfolg steht und fällt mit klaren Rahmenbedingungen, gezielter Förderung und dem Zusammenspiel zwischen Fachbereichen und IT – insbesondere bei der Einführung der Microsoft Power Platform.
1. Befähigung der Mitarbeitenden
Citizen Developer benötigen mehr als nur technische Werkzeuge – sie brauchen gezielte Schulungen, regelmäßiges Coaching und eine interne Community, die den Austausch fördert. Der Aufbau eines internen „Center of Excellence“ (CoE) unterstützt diesen Lernprozess und stellt sicher, dass Know-how dauerhaft im Unternehmen verankert wird. Microsoft bietet mit dem Power Platform CoE Starter Kit ein bewährtes Framework zur strukturierten Umsetzung.
2. Governance und IT-Begleitung
Ohne klare Leitplanken droht Schatten-IT. Erfolgreiche Unternehmen definieren frühzeitig ein strukturiertes Governance-Modell mit festen Rollen, Verantwortlichkeiten und Genehmigungsprozessen. Besonders wirkungsvoll ist das Modell der „Fusion Teams“: interdisziplinäre Gruppen aus IT und Fachabteilungen, die gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die Power Platform erlaubt es, über Umgebungen, Sicherheitsrichtlinien und rollenbasierte Zugriffe eine transparente Governance direkt umzusetzen.
3. Auswahl geeigneter Use Cases
Nicht jeder Prozess eignet sich für Citizen Development. Besonders bewährt haben sich klar abgrenzbare, wiederkehrende Aufgaben mit geringem Integrationsbedarf – wie etwa Genehmigungsworkflows, Standardberichte oder Formularprozesse. Der Einstieg über „Quick Wins“ mit Power Apps oder Power Automate erhöht die Akzeptanz und schafft schnelle Erfolgserlebnisse.
4. Unterstützung durch das Management
Rückhalt von der Unternehmensleitung ist entscheidend. Wenn Führungskräfte Citizen Development aktiv unterstützen, in Ressourcen investieren und Erfolge sichtbar machen, entwickelt sich die Initiative von einem Einzelprojekt hin zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur. Die einfache Integration der Power Platform in bestehende Microsoft-Umgebungen kann hierbei helfen, auf bereits vorhandene Infrastrukturen aufzubauen.
5. Kontinuierliche Weiterentwicklung
Citizen Development ist kein einmaliges Projekt, sondern ein laufender Lern- und Verbesserungsprozess. Feedbackschleifen, regelmäßige Retrospektiven und eine lebendige interne Community helfen dabei, Standards weiterzuentwickeln und die Qualität der Lösungen langfristig zu sichern. Die Microsoft Power Platform ermöglicht durch regelmäßige Updates, neue Funktionen und Community-Support eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
Die vier Phasen von Citizen Development-Initiativen
Die Einführung von Citizen Development in Unternehmen – insbesondere auf Basis der Microsoft Power Platform – verläuft typischerweise in vier aufeinanderfolgenden Phasen, die jeweils spezifische Herausforderungen mit sich bringen:

Phase 1: Initialisierung
In dieser Phase wird die Grundlage für Citizen Development gelegt. Unternehmen identifizieren geeignete Low-Code/No-Code-Plattformen wie die Power Platform und beginnen mit ersten Pilotprojekten. Herausforderungen in dieser Phase sind unter anderem die Auswahl passender Anwendungsfälle und die Gewinnung von Unterstützung durch das Management.
Phase 2: Etablierung
Nach erfolgreichen Pilotprojekten wird Citizen Development breiter im Unternehmen eingeführt. Es werden Governance-Strukturen etabliert, Schulungsprogramme entwickelt und erste Communities von Citizen Developern aufgebaut – oft unterstützt durch Microsofts CoE-Starterkit. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen Kontrolle und Freiheit zu finden, um sowohl Sicherheit als auch Innovationsfähigkeit zu gewährleisten.
Phase 3: Skalierung
In dieser Phase wird Citizen Development auf weitere Abteilungen und Prozesse ausgeweitet. Es entstehen bereichsübergreifende Teams, sogenannte „Fusion Teams“, die gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die zentrale Herausforderung ist die Sicherstellung der Qualität und Konsistenz der entwickelten Anwendungen bei gleichzeitiger Förderung der Eigeninitiative der Mitarbeitenden. Die Power Platform erleichtert diese Skalierung durch zentrale Verwaltungs- und Analysefunktionen.
Phase 4: Institutionalisierung
Citizen Development wird zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur. Es existieren etablierte Strukturen für Schulung, Support und Governance. Die Herausforderung liegt darin, die Dynamik und Innovationskraft aufrechtzuerhalten und kontinuierlich an neue technologische Entwicklungen – etwa KI-gestützte Copiloten – anzupassen.
Dieses Phasenmodell bietet Unternehmen einen strukturierten Ansatz zur erfolgreichen Implementierung und Skalierung von Citizen Development-Initiativen mit der Microsoft Power Platform.
Herausforderungen bei der Umsetzung von Citizen Development
So vielversprechend Citizen Development mit der Power Platform auch ist – viele Unternehmen unterschätzen die Stolperfallen. In der Praxis scheitern Initiativen nicht an der Technologie, sondern an fehlender Struktur, Unsicherheit in der Umsetzung und mangelnder Unterstützung.
Die Folgen? Gute Ideen versanden, Pilotprojekte bleiben isoliert, und das Vertrauen in Low-Code schwindet. Besonders in Unternehmen ohne klare Strategie entstehen schnell Frust, Schatten-IT und Ressourcenkonflikte.
Gerade bei der Einführung mächtiger Werkzeuge wie der Power Platform treten folgende Herausforderungen besonders häufig auf.

1. Unklare Governance-Strukturen
Fehlende oder unzureichend definierte Richtlinien führen oft zu Schatten-IT und potenziellen Sicherheitsrisiken. Die Power Platform bietet zwar integrierte Sicherheits- und Berechtigungssysteme, diese müssen jedoch aktiv genutzt und unternehmensweit etabliert werden.
2. Mangelnde IT-Einbindung
Wenn Citizen Developer ohne Unterstützung der IT arbeiten, entstehen isolierte Lösungen, die sich schwer integrieren oder skalieren lassen. Eine enge Zusammenarbeit – etwa über „Fusion Teams“ – ist entscheidend.
3. Fehlende Schulungsangebote
Ohne gezielte Trainings fehlt es Citizen Developern an Wissen über Plattformfunktionen, Datenstrukturen und IT-Sicherheitsanforderungen. Unternehmen sollten deshalb Schulungsangebote wie das Microsoft Learn-Portal oder interne Akademien nutzen.
4. Widerstände in der Organisation
Die Einführung neuer Arbeitsweisen kann auf kulturelle Barrieren und Skepsis stoßen – vor allem, wenn Rollen und Verantwortlichkeiten nicht klar definiert sind. Hier hilft ein klar kommuniziertes Change-Management.
5. Unzureichende Ressourcen
Fehlen Zeit, Budget oder dedizierte Verantwortliche, bleiben viele Initiativen auf halber Strecke stehen. Unternehmen sollten Citizen Development daher nicht als „Nebenbei-Thema“ betrachten, sondern als strategisches Vorhaben.
6. Langfristige Governance, Standardisierung und Qualitätssicherung
Mit zunehmender Reife der Citizen-Development-Initiativen wird es entscheidend, eine nachhaltige Governance-Struktur zu etablieren. Dazu gehören standardisierte Entwicklungsrichtlinien, regelmäßige Reviews sowie ein zentrales Monitoring. Nur so lassen sich Qualität, Sicherheit und Konsistenz langfristig sicherstellen – insbesondere bei wachsender Anzahl an Lösungen und Citizen Developern.
Kurz gesagt: Ohne methodisches Vorgehen, Schulung und IT-Unterstützung scheitert selbst die beste Idee. Wer jedoch genau an diesen Punkten ansetzt, schafft die Voraussetzungen für nachhaltigen Erfolg.
Ein gelungener Start gelingt selten allein
Wer das volle Potenzial von Citizen Development mit der Power Platform ausschöpfen möchte, steht vor vielen Entscheidungen – technisch, organisatorisch und kulturell. Hier kann es hilfreich sein, auf erfahrene Begleitung zu setzen.
Wir bieten:
- zielgerichtete Workshops & Schulungskonzepte
- eine strukturierte Einführung (inkl. Governance & CoE)
- technische Best Practices und Umsetzungshilfe
- und einen klaren Plan zur nachhaltigen Verankerung
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Ihre Fachabteilungen digitale Lösungen eigenständig und wirksam umsetzen können – wir freuen uns auf den Austausch.